Donnerstag, 17. Mai 2007
Die Geschichte des Dosenpfandes in Äthiopien ...
... ist kurz, denn es gibt keines. Hier wird alles fein recycelt, und zwar so gut, dass man im dörflichen, wilden Äthiopien vielleicht sein Bier aus einer rostigen Tomatendose zu trinken bekommt.

Pfand gibt es jedoch auf Flaschen, und das nicht zu knapp. Erstens sind manche Getränke halb so teuer wie die Flaschen, in denen sie verkauft werden. So trinken die Einheimischen Ihre Cola natürlich immer direkt am Stand aus.

Wenn ich jedoch mit meiner Pepsi-Cola Kiste voll mit Pepsi-Cola-Flaschen einkaufen geh und keine Pepsi da ist, geht das Problem los. Denn gegen leere Pepsi-Flaschen gibs natürlich keine vollen COCA-Cola-flaschen, wo kämen wir denn da hin ? Aber auch da hat der Äthiopier einige Lösungen parat:

a) Die leeren Pepsi-Flaschen werden aus dem PEPSI-kasten herausgenommen, dieser mit COCA-Flaschen gefüllt. Da kommt es wohl auf den Kasten an.

b) Man kann natürlich (theoretisch, nie probiert) erst den leeren Pepsikasten gegen pfanderstattung zurückgeben und dann einen vollen Colakasten gegen Pfandbezahlung bekommen - aber daran denkt hier offenbar keiner (ist so ähnlich wie die Geschichte mit Pommes Frites, die gab es nicht, aber beim Burger waren automatisch welche dabei ... aber das ist ne andere Sache ...)

Auch auf Schnaps und Weinflaschen ist Pfand. Bisher kein Problem, jedoch wollte ich heute eine flasche lokalen Gin kaufen - konnte ich aber nicht, da ich keine leere Gin-Flasche hatte. Diese hätte ich dafür gebraucht. Ohne leere keine volle, das alte Prinzip. Wie ich jedoch erstmalig an eine leere kommen sollte, das wussten die Damen und Herren auch nicht zu beantworten. Hm. Nichtmal gegen Zahlung eines Pfands wollten sie die rausrücken, weil es die Flaschen angeblich "nicht mehr gibt" - na, wie auch immer, ich habs nicht begriffen. Das fällt wohl unter die Rubrik "TIA" -This is africa.

Nun bin ich ohne Gin abgezogen, aber hab dafür beim Moslemsupermarkt rausbekommen, das man dort auch Taxfree einkaufen kann, das hab ich dann direkt getan. Immerhin. Der etwas fülligere her mit dem Brasil-TShirt neben mir hatte einen auffälligen Dialekt, der hat sich dann auch prompt als Österreichisch rausgestellt. Nun, will sich mal melden, soll er mal tun ....

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