Mittwoch, 8. August 2007
Dreifache Nagelprobe.
So, DAS nervt nun langsam auch ein bisschen: Hab ich doch gestern zum dritten Mal 'nen Nagel im Reifen gehabt. Noch dazu werden die immer grösser. Ist zwar kein grosser Akt, das flicken zu lassen, mittlerweile weiss ich auch, wo's gut geht etc., aber es nervt dennoch, Reifenwechslerei, Fahrerei, Warterei ... nunja. Zum Glück kostet das ganze nur 10 - 15 Birr (0,8 - 1,2 EUR), aber das ist halt nicht der Punkt. :)

Sonst, scheint gerade die Sonne und man kann hoffen, dass es so bleibt, dann ist's nachmittags evtl. trocken genug, um Reiten zu gehen. Mehr Plan hab ich noch nicht.

Achja, bei einem EPSO-Concours hab ichs doch glatt mal in die Endrunde geschafft, da muss ich bald wohl wieder nach (D) - auch'n bisschen lästig, aber wenns dafür irgendwann mal klappt, isses das sicher wert.

Ferner war ich vorgestern noch bei einer Hausbesichtigung dabei, dienstlich, von den sonst zuständigen Personen war keine männlich, und da der Eigentümer so'n komischer Kauz war, sollte die Verhandlung besser auf Augenhöhe - Mann zu Mann - stattfinden. Hab meine Sache wohl gut gemacht, der Kerl war jedenfalls sehr genervt am Ende. ;)

Genug! Bis denne.

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Dienstag, 7. August 2007
Spargel auf äthiopische Art.
Heut geht's mal überwiegend ums Essen, seit Anfang der Woche regnet's fast ununterbrochen, da passiert sonst nicht viel. :)

Am Wochenende traf ich den "Strohberrie"-Mann bei Fantu, und er hatte neben Erdbeeren auch grünen Spargel dabei. Wau! :) Der war zwar unterschiedlich dick und lang, aber dafür sehr frisch und machte einen guten Eindruck. Also, eingekauft, und das ganze für nur 5 Birr pro Bund. Nochmal wau. Als ich zu Haus die Alufolie aus der Schublade holte, fand ich darunter dann auch noch Bratschläuche, die hab ich direkt mal am Spargel ausprobiert. Super - da will man gar keinen gekochten mehr. :) Dazu noch kartoffeln und Walnussbutter, fertig, lecker!

Sonntag Abend war ich endlich bei Aladdin essen, das war schon allen bekannt, nur mir nicht. Wir haben uns auf eine Auswahl Mezze beschränkt, reichte voll und ganz, war saulecker und eine gute Kombination - Hoummus, Tabbouleh, Falafel, Borek und irgendeine "Imam"-Speise - Aubergine in Tomatensauce. Als nachtisch einen Barg - Eis im Crepe und Pakhlava - voll & -ends zufrieden.

Nun ist die Pizza gleich fertig und ich muss auch los. :)

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Montag, 6. August 2007
K(ore)araoke - Ein Körnchen für Gesang.
All die Dinge, die man tut, wenn man im Ausland ist. Es muss ja nicht als Tourist am Ballermann6 sein. Freitag war es also Karaoke, Anna's Wunsch zu Ihrem Geburtstag. Das koreanische Restaurant "Rainbow" bietet nicht nur vermeintlich gutes Essen an, sondern eben auch die Möglichkeit, zu karaoken. Das ganze nichtmal öffentlich, wie wohl in Finnland üblich, sondern in einem Raum mit 2-3 Tischen, also relativ ungestört.

Doch mal von vorn. Gefunden haben wir's recht gut, wieder mal "off Bole Road", und wir wussten sogar, nach welchem Schild auszuschauen war, und so kamen wir dort sogar zügig an. Tisch war gedeckt, der Raum ansonsten leer, ein bisschen der finnischen Besatzung war natürlich schon da, der deutsche, russische, und usamerikanische Teil lief dann später noch auf & ein.

Zuerst bekamen wir eine Vorspeisenauswahl serviert, die ich nicht benennen kann, die aber durch und durch lecker war ... dann gab's ws Sushiähnliches, natürlich koreanisch benannt, das konnt ich mir nicht merken, und als Hauptspeise für uns Tempura. Auch alles lecker, wenn auch Tempure relativ öd war, verglichen mit dem Rest.

Später versuchten wir dann, die von mir mitgebrachte PimPimPimpparauta-CD ans laufen zu bringen, das gelang nach einer Weile so halbwegs, und so durften sich die Finnen erstmal warmsingen und der Rest der Truppe schaute zu oder stimmte - bei eingängigen Refrains (Dirlan Dirlan Dirlan - Daa) mit ein.

Das Finnische war irgendwann alles gesungen, also galt es, die "echte" Karaokemaschine ans laufen zu bringen ... der Pegel war bei den meisten Leuten nun auch schon hoch genug, so dass das Mikro die meiste Zeit besetzt war. Die Auswahl war erstaunlich gross und noch erstaunlicher gemischt, von Schnulzen aller Jahrgänge über Europop der 90er und Rammstein bis hin zu finnischem Europemetal des 21. Jahrhunderts. Und das alles auf dem koreanischen Gerät.

Im Lauf des Abends kam dann auch die Anfrage, ob ein paar anwesende Koreaner auch dazukommen dürfen - klar duften die. Die waren z.T. auch schon recht voll, sangen viel & gern und z.T. auch recht gut und zum anderen Teil in koreanisch. Auch ne interessante Sache. Allerlei Visitenkarten wurden verteilt, gern mehrfach die gleiche an die selbe Person, bereits verschenkte Blumen wurden erneut verschenkt, aufzufindende leere Gläser wurden mit Rotwein gefüllt und mir gereicht ...

Die Koreaner zogen sich irgendwann zurück, ein Teil unserer Truppe musste immer mal wieder zum Auto, da gab's wohl Nachschub und es wurde weiter gesungen. Irgendwann war jedoch der Abstand unseres Pegels zu dem der verbleibenden Truppe zu hoch und wir zogen es vor, von dannen zu ziehen ... vermutlich die richtige Entscheidung, nach dem, was wir in den nächsten Tagen zu hören bekamen ... nunja.

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Freitag, 3. August 2007
Happy up - Sauna in Afrika.
Nachdem wir auf die Frage "Was haste gestern gemacht?" als Antwort von den Kollegen in letzter Zeit fast nur noch "Ich war im Happy Up." zu hören kriegen, waren wir gestern erstmalig selbst da (nicht nur, um uns mal umzuschauen, das haben wir vorher schon getan ...). "Happy up" liegt im Herzen von Addis, nahe der Bole road und gehört Martin, einem Deutschen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Sauna-Möglichkeiten der Stadt bezeichnet sich das Happy Up als "Sauna Club", was aber nix mit dergleichen aus der Erotikrubrik zu tun hat ... bedeutet lediglich, das man nicht wie anderswo üblich saunt und wieder abhaut, sondern es ne vielzahl von Ausruhmöglichkeiten - Sofas, Liegen, etc. - gibt, auf denen man bei einem Bier die Zeit verbringen kann - um dann mal wieder in die Sauna zu gehen. Gestern gingen so 5 Stunden rum "wie nix", man hat aber auch schon von Leuten - Finnen - gehört, die dort 48 Stunden am Stück verbracht haben. :) Nun, "Sauna good", über das schwedische Fabrikat kann man hinwegsehen, dazu gibts noch ordentliche Duschen, einen kleinen, kühlen Pool und auch Möglichkeiten, sich professionell massieren zu lassen. Da ich kaum Erfahrung, nee, KEINE, mit öffentlichen Saunas hab, wusst ich erstmal nicht genau, was zu tun ist (Handtuch umlassen oder nicht, z.b.), aber da wir erstmal nur "unter uns" waren (Arbeitskollegen & Bekannte), stellt das kein Problem dar - Interessant wär's wohl erst geworden, wenn die ersten Einheimischen aufgetaucht wären, aber das war zur Saunazeit nicht der Fall. Jaroslaw, ein russischer Bekannter mit ausreichend Saunaerfahrung, hatte auch schon einen Vihta (wie will mans übersetzen, "Birkenbüschel" eigentlich ...) gebastelt, aus Ermangelung an Birke aus Eukalyptus, aber auch das Erfüllte seinen zweck und duftete noch dazu recht ordentlich und mit, und hat mir damit auch ordentlich zugesetzt. So ging's eineWeile weiter, plötzlich war's 11 Uhr und Anna wollte aus Anlass Ihres Geburtstags noch ins Sheraton für einen farbenfrohen Drink. Relativ ungemütlich und laut dort, die Musik wie üblich aus Lautsprechern übelster Qualität, aber der Drink war wohl in Ordnung, und danach ging's auch endlich nach Haus, schnell noch ein bisschen Injera genossen, das schon lang auf uns gewartet hat, und das war's dann auch für gestern.

Heut geht's wohl weiter mit Karaoke beim Koreaner, ich bin gespannt. Erstmal soll aber weiterhin die Sonne scheinen (erzählt mir nun gerad schon der dritte Einheimische ...) und dann geht's natürlich ab zum Stall ... so, ich werd zu Kaffee & Kuchen gerufen, palataan ... :)

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Donnerstag, 2. August 2007
Symptomatie.
Die mitreisende Erkrankung nennt sich (nennen Ärzte in (D)) "Campylobacter" - die zwar (in (D)) meldepflichtig ist, aber sich beimr auch wieder von selbst verflüchtigt hat (Medikation war ja lediglich ein Antidurchfallmittel -> Hefe, das ich in (D) beim ersten Arztbesuch bekommen hab, nach Befund war ich ja bekanntlich schon weg - und hier empfand der Doc nichts weiter für nötig - hat sich ja auch als richtig herausgestellt), auch dafür (Selbstlimitierung) ist es bekannt.

Exkurs dazu: Campylobacter

Infektion durch Trinkwasser, Milch und Fleischprodukte. (Also gibt schon ein paar Möglichkeiten ...)

"Kleinraumepidemien ausgehend von Grillfesten sind in den Sommermonaten keine Seltenheit" -> Darum wohl die Meldepficht.

Inkubationszeit bis zu 7 Tagen -> Also hab ich natürlich wieder keine Ahnung, woher ichs hab ;)

Neben Durchfall sind weitere Symptome / Beschwerden: Muskelschmerzen, Nackensteifigkeit und Fieber -> Stimmt! :)

So, genug dazu, gerad war ich dafür wieder lecker essen, bei Castelli's, "DEM" Italiener in Äthiopien (und Afrika, und vermutlich ÜBERHAUPT ;) ) -> Ein voller Teller vom Antipastibuffet, an dem allein ich mich schon satt(fr)essen könnte, so frisch, so gut, so mhm, danach gab's, da's lange her ist wieder mal Tagliatelle Tartufo (aber auch Tagliatelle Gorgonzola, Ravioloni und Spaghetti standen auf'm Tisch), und als Dessert ein nicht minder hervorragendes Tiramisu. Wau, einfach nur Spitzenklasse :) Ein Pflichttermin für alle Besucher von Addis!

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Bishangari good! Teil 2.
Samstag früh, auf geht's. Erst Simo-P eingesammelt, dann Anna. Der Wunsch nach Bier war gross, allerdings war's noch arg früh und nicht iele Supermärkte offen. Der erste offene war offenbar ein muslimischer - kein Alkohol zubekommen. Und auch sonst noch nix, Brot war keins da etc. Der zweite war kaum besser, aber dann hatte mittlerweile mehr auf und so auch Fantu, dort gibt's bekanntlich fast alles, zumindest das, was wir fürs Wochenende brauchten. bis auf frischen Kaffee, für den ging's weiter zu Kaldi's. Allerlei Croissants, Macchiati und Kaffees bestellt, und im Auto sitzengeblieben. Das war wohl der Fehler, den obwohl wir dem kellner noch ein "to take away" hinterherriefen kam er kurz darauf mit allem zurück, aber halt nicht "to take away", sondern in normalen Porzellantassen, auf Tellern usw., so dass wir das Frühstück vor Ort im (doch recht kleinen) Wagen einnehmen mussten. Geschmeckt hat's natürlich dennoch. Das war's dann aber auch endlich, ab zur Debre Zeit-Road und in eben diese Richtung. Kurz vor Verlassen von Addis noch getankt, und ab die Post ... das erste Stück der Strecke (bis Debre Zeit) war bekannt, das sind wir ja schon 1,2 mal gefahren. Hinter Debre zeit wurds neu, aber auch nicht viel spektakulärer, an der Militärbasis, die seinerzei etwas Ärger gebracht hat, sind wir schnell vorbeigeflitzt, und kurz drauf waren wir in Mojo, wo's sogar ein Hinweisschild in die richtige Richtung gab, nach Süden ...

Die Landschaft war relativ grün, ein Vorteil der Regenzeit, es gab abwechselnd Berge später auch Seen entlang der Strasse zu sehen, die ersten "wilden" Grossvögel zeigten sich auch (Pelikane waren's glaube ich zuerst), ansonsten immer wieder Ortschaften, Leute, Garis & Tiere und Tierkadaver auf und neben der Strasse. Die Strasse an sich in sehr gutem Zustand, vollständig asphaltiert und ohne grössere Löcher oder Mängel, prima zu fahren, also. Das ändert sich natürlich prompt, sobald man die Hauptstrasse verlässt. Dies haben wir erstmals in Höhe des Langano Sees (unserem Ziel) getan, um einen Blick auf die eingeplante Übernachtungsmöglichkeit, Abule Bassuma Lodge, zu werfen. Diese war auch von der Hauptstrasse ausgeschildert, also kaum zu verfehlen. Gut 13 km - glaube ich - ging's dann über unbefestigte Strasse weiter. Unbefestigte Strasse bedeutet, weniger Verkehr, langsameres Fahren und somit mehr Chancen für die Kinder, uns "auf die Nerven" zu gehen, auf sich aufmerksam zu machen, Geld zu verlangen etc. Unbefestigte Strasse bedeutet aber auch, bessere Aussicht, mehr Viehzeugs, mehr "wilde Tiere", etc. - und natürlich stellenweise eine Strassenqualität, die Vierradantrieb und Aufmerksamkeit erfordert, aber auch eine Menge Spass bringt.

Nach einer Weile und allerlei Beobachtungen errreichten wir dann das Tor zur Abule Bassuma Lodge - leider nur um herauszufinden, dass diese geschlossen ist. Warum & wie lange wussten die Torwächter leider nicht zu sagen, allerdings liessen sie uns auf Nachfrage ein, so dass wir uns wenigstens einen Eindruck über die Anlage verschaffen konnten. Ja, sah recht ordentlich aus und war direkt am See. Der Lake Langano - Langanosee gefiel recht gut, schon ziemlich gross - ohne dass man ihn von dieser Stelle komplett überblicken könnte - nicht klar, sondern braun, wie ein Chai- oder Yogi-Tee mit Milch und Zucker. Wichtiger als die Farbe ist aber die Beschaffenheit des Sees, u.a. ein hoher Soda-Gehalt, der bedeutet, dass der See als einer von sehr wenigen in Äthiopien frei von "Bilharzia" (eine Schneckenart, glaube ich) ist, so dass man - als Europäer - dort gefahrlos schwimmen kann. Irgendwann hatten wir genug gesehen, weiter gings, Wabe Shebelle war das nächste Ziel, eine weitere Lodge etwas weiter südlich, also zurück zur Hauptstrasse, ein Stück auf Ihr gefahren, dann wieder runter und zur Lodge ... diese war nicht so weit (ca. 3 km) von der Hauptstrasse, also waren wir auch schnell dort ... Ausgebucht war's, wohl recht gefragt, auch unter Einheimischen. Wir setzten uns auf die Terasse der bar, am Ufer des Sees, und nahmen ein paar kühle Getränke zu uns (der See liegt auf ca. 1500 m Höhe, also ist's dort schon entsprechend wärmer als in Addis ...) und beobachteten das Treiben - Restaurant voll, im See wurde geschwommen, am Strand wurde gespielt und gefeiert, usw. Dennoch, gings irgendwann weiter. Das Bekele Molla Hotel haben wir ausgelassen, der Reiseführer legte uns die Bishangari Lodge am Südufer des Sees nahe, dort war offenbar auch die Wenney Lodge, auf der gleichen Nebenstrasse ... von der Hauptstrasse bis zu beiden Lodges war es schon eine Weile - angeblich 16 km - mit streckenweise sehr "schlechter" - oder eher naturbelassener - Strasse, so dass auch hier wieder das gleiche galt wie oben, langsam, Zeit zum Schauen, Zeit für die Kids, zu betteln, uns Ihre Waren anzubieten, zu tanzen oder einige 100 meter neben uns herzulaufen ... trotz immer weniger Hinweise auf den richtigen Weg (oder solchen, die von uns nicht erkannt wurden) und einem Seefrachtcontainer, der als Brücke diente und über-, bzw. durchquert werden musste, erreichten wir irgendwann die Bishangari-Lodge. Nach dem Gewinn eines kleinen Überblicks über diese war klar, dass wir hier die Nacht verbringen wollten. Hilfsbereits Personal, nette Hütten (Godjos) und die Verfügbarkeit dieser trugen Ihr übriges dazu bei. Bishangari ist eine "Eco-Lodge" - eine der wenigen, wenn nicht die einzige - d.h. Warmwasserbereitung über Solaranlagen, Energie aus Biogas, Hütten aus Naturmaterial etc. Schön gelegen war sie auch, mit verschiedenen Vegetationszonen (Feuchtgebiet, Strand & See, Wald, trockenes Steingebiet und Akazien ...). Als beliebtes Ausflugsziel bietet die Lodge natürlich auch allerlei Aktivitäten an, wir haben uns auf "Hippo-Spotting", also Nilpferdbeobachtung beschränkt, aber es wird auch Reiten, Mountainbiking, Wandern usw. angeboten. Doch erstmal haben wir ordentlich eingecheckt - die Nachfrage nach einem dritten Bett wurde positiv beschieden, bald sahen wir es auch schon kommen - , danach kurz ein paar unserer Sachen zum Godjo gebracht und einen Snack und Getränke in der Baumhausbar eingenommen. Ein riesiger Baum, um den herum eine zweistöckige Bar gebaut wurde, sehr schön, dort oben zu sitzen. Das Bier war kalt, die Sandwiche heiss und um uns herum eine regelrechte Kakophonie von Tierstimmen, die wir lediglich - wenn überhaupt - in "Vogel" und "Säugetier" unterscheiden konnten. Dann war es auch schon Zeit für's Hippospotting, unser Guide holte uns ab und es ging ein Stück durch's Gelände, auf eine Landzunge, in deren Nähe sich die Hippos gern aufhalten. An ein paar Pelikanen und einem Adler vorbei, immer den See und die Berge vor Augen, waren wir bald schon dort, und die Hippos waren es zu unserer Freude auch schon! :) Nun macht so ein Hippo alltags ja nicht allzuviel, es hält sich im Wasser auf, taucht ab (frisst dort vermutlich), taucht auf, um Luft zu schnappen und das war's vermutlich auch schon, für den grössten Teil des Tages. Dennoch ist's schon ein tolles Gefühl ein Hippo in seinem naürlichen Habitat zu sehen, auch wenn sich der Anblick auf die Hälfte des Kopfes beschränkt. Nun, es waren vermutlich drei Tiere, die sich dort aufhielten, zu sehen bekamen wir max. 2 gleichzeitig, es herrschte ein ständiges auf und ab. :) Ein anderer Führer hatte noch einen Speer dabei, den's zu betrachten gab und mit dem sich der Guide auch schnell das Abendessen - drei Fische - besorgte. Nun wurd's auch schon dunkel, bis zum Abendessen blieb noch etwas Zeit, die wir in unserer Hütte verbrachten, und dann ging's auch schon zum Restaurant. Das Essen war auch sehr lecker, mit einem schönen knackigen Salat vorab - das gibt's hier ja nun auch nicht überall. Danach stand Simo-P und Anna der Sinn noch nach was Klarem zu trinken (26 weist die Rechnung am nächsten Tag aus), wir hatten jedoch nur einen und gingen dann früh schlafen. Simo-P hat wohl im Lauf der Nacht noch kurzfristig die Bar auf Selbstbedienung umgestellt, da der Ober auf die Nachfrage "How long are you open?" zwar "No problem!" geantwortet hat, aber sich zwischendurch wohl doch mal aufs Ohr gelegt hatte. Nunja, auch das war kein Problem, mit einem scharfen Blick auf die Flasche und dem Flüssigkeitsniveau darin wurde wohl die Rechnung erstellt. :)

Irgendwann war dann auch schon wieder Morgen, der nächste Tag und nachdem wir die Vorhänge an der Tür zurückgezogen hatten, schauten uns ein paar Paviane direkt in Zimmer. Huch! Nun, auch die haben sich wohl erschrocken und zogen sich langsam aber stetig zurück, aber das ein oder andere Foto ist mir vorher noch gelungen. :) Nun denn, ab in die Dusche, die dann doch nicht soo warm war (mangels Sonne während der Nacht vermutlich) aber dafür erfrischte und weckte, dann zum Frühstück. Neben Brot, Kaffee und Saft gab's dann noch aus u.a. Omelettes zu wählen, ich hab mich für das Omelette Bishangari entschieden, mit Früchten und Sirup - sehr lecker. :) Wir hingen noch eine Weile ab, genossen die Aussicht und Kaffee und dann gings auch irgendwann schon wieder los. Auf dem Rückweg noch einen Zwischenstopp bei der Wenney Lodge eingelegt, die auch einen recht guten Eindruck machte, jedoch etwas von der Magie von Bishangari vermissen lies.

Weiter ging's, Richtung Addis, es wurd später und später und wir hatten Askale ja nicht beauftragt oder gebeten, sich um unsere Heimtierchen zu kümmern, dafür wurd's dann langsam Zeit - auch wenn sich später herausstellte, dass sie sich trotzdem drum gekümmert hat, nachdem sie mitbekommen hat, das wir länger nicht zu Haus waren. Nett! :) -. Zum Rückweg gibt's bis auf einen Tukan nicht viel zu erwähnen, war er doch der gleiche, wie der Hinweg. :) Noch eine Pause hier und da (u.a. in einem Hotel, das wir für das hielten, in dem wir auf dem Hinweg gestoppt haben, nur die Toiletten befanden sich plötzlich nicht im 8auch gleich anmutenden) Hinterhof, sondern drinnen. Seltsam, Seltsam. War letztendlich ein anderes Hotel, gleicher Kette, gleichen Anscheins, nur in einem anderen Ort. Nun, man hätte fast ein Suchbild raus machen können (Finde die 5 Unterschiede), und das war schon ein bisschen spooky. :)) kamen wir bald wieder in Debre Zeyit an, wo Simo-P uns noch ein Restaurant mit Kraterseeblick zeigen wollte. Das hatten wir bald gefunden, der Blick war toll, der Kaffee frisch & gut ... ein weiterer Stop an einem "Factoy Outlet" (ja, auch sowas gibts hier schon) eines Textilherstellers, wos ein Pique-Shirt gab und natürlich eine Einladung zur Kaffeezeremonie und somit also noch einen Kaffee ... zurück in Addis dann noch für's Abendbrot in den Hellenic Club, wieder gabs keinen Halloumi, dafür aber wieder guten importierten Feta mit Salat ... die beiden Mitfahrer noch bei "Happy Up" abgesetzt, ab nach Haus, das war's mit Langano und Bishangari für dieses Mal!

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Dienstag, 31. Juli 2007
Bishangari good! Teil 1: Reisebüros nicht good.
Der Titel in Anlehnung an die Konversationen, die man hier mit den Taxifahrern üblicherweise hat:

"Where you from ?"
"Germany."
"Germany good ?"
"Yes, Germany good."
"And Ethiopia good ?"
"Yes, Ethiopia good."

Ende der Konversation.

Wie auch immer. Es geht um's vergangene Wochenende. Nachdem ich Freitag abend wieder recht fit war, mich gut fühlte und reichlich essen konnte, entschieden wir kurzfristig, dem regentriefenden Addis für eine Weile zu entkommen. Lake Langano sollte es sein, viel Gutes wurde gehört, die Entfernung schien für einen Wochenendausflug plausibel. Schnell ins Hilton, kurz die Lage besprochen, und flott entschieden, die dortigen Reisebüros mit der Zimmerbuchung zu beauftragen - man weiss ja nie, mit wem man es sonst in den Hotels zu tun bekommt ... das erste Reisebüro konnte uns nicht recht weiterhelfen, hatte es doch nur "Komplettprogramme" im Angebot, mit Hin Rückfahrt etc. etc - nichts für uns. Das zweite konnte uns auch nicht weiterhelfen - "We don't have phonenumbers" - nun, wir konnten nicht recht rausbekommen, wie uns die Reisebüros hätten helfen können. Das zweite gab uns dann doch noch zwei Telefonnummern, wusste aber nicht zu sagen, wo genau das Hotel liegt, etc. Also mal geschaut was der Reiseführer sagt, dort haben wir auch was recht ansprechendes gefunden, und machten uns dran, dort anzurufen. Nach einer guten Stunde besetzter Leitung - die aber immerhin kurzweilig war: Mal schnelles Besetztzeichen, mal ein langsames, mal Ansage auf Englisch, das der Subscriber besetzt sei, mal was auf amharisch, mal eine Meldung des Fons, das das komplette Network busy sei. Gut, irgendwann war's spät genug und wir entschieden, mal einfach hinzufahren und zu schauen, was die Rezeption(en) des/der Hotel(s) sagen, wenn wir auf der Matte stehen .... verabredet für den nächsten morgen um sieben gingen wir noch flott & wunderbar in Serenade essen (Spinat-Lime-Mint Salat, vegetarisches FirFir, vegetarische Moussaka, Kardamom-Safran-Eis, Earl-Grey-Eis und einen marokkanischen Minztee ...) und dann ins Bett ...

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Donnerstag, 26. Juli 2007
Geschäftsidee: Krankheitenim- und -export.
Nach einer weiteren Woche in (D) bin ich seit gestern abend wieder zurück in Addis. Immer noch arg schlapp, immer noch leicht durchfallend. *spul zurück*

Fing bereits Dienstag an, kaum dass ich in (D) war, starker (? oder wie sagt man ?) Durchfall, allerlei andere Beschwerden. Da ich ja damals ein Junge geworden bin, bin ich nicht sofort zum Arzt sondern erstmal ins Bett ... wurd dann aber nicht viel besser, bin dann irgendwann doch zum Arzt. Die wussten leider nichts mit meiner (Auslands-)krankenversicherung anzufangen, das Thema zieht sich noch bis zum heutigen Tage durch. Und bis ich das Ergebnis der Probe bekommen sollte, sollten auch noch einige Tage vergehen (Kurier schon weg, Wochenend, blabla, was man halt im & vom deutschen Gesundheitswesen so zu hören bekommt). Wie auch immer, das Ergebnis habe ich dann gestern am Flughafen bekommen, meldepflichtige Erkrankung etc. - nur ich war schon so gut wie weg, mal sehen, wie das Gesundheitsamt nun wohl meinen Eltern auf die Nerven geht ?

Tja, also ne Woche in (D), so gut wie nix geschafft, nun wieder hier und immer noch nicht fit - dumm gelaufen. War dann auch heut morgen direkt hier beim Arzt - da klappte doch gleich alles viel prompter ... bleibt aber noch ein paar Tage abzuwarten, wie's sich entwickelt, nach vielen Tagen ohne Behandlung ...

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